2014 Peter Jakob Kühn Mittelheimer Sankt Nikolaus Riesling GG
Recht dunkles, reif wirkendes Goldgelb
In
der Nase intensiv und vielschichtig, Kräuter, kandierte Zitrusfrüchte.
Mit mehr Luft treten die Fruchtnoten stärker in den Vordergrund und es
ist ein Hauch von Kamille(?) wahrnehmbar.
Am Gaumen sehr komplex
und tiefgründig, straff, ausgeprägte Mineralik trifft auf eine
ausgeprägte, aber hervorragend integrierte Säure. Aromatisch dominieren
Kräuter und wieder Zitrusfrüchte, feiner Schmelz, sehr lang. Trotz
seiner Komplexität und Mineralität wirkt der Wein "warm" und macht nicht
satt.
Das ist sicher kein archetypischer Rheingauer Riesling
(ich weiß nicht, wo ich den Wein hingesteckt hätte, wenn man ihn mir
blind serviert hätte), aber ebenso sicher ist das ein grosser Wein.
95-97, bis 2030 aufgenommen in meine Riesling Hall of Fame.
(April 2019, Originalbericht hier)
Einweiteres Mal verkostet im März 2023 (Original hier):
2014 P.J. Kühn Mittelheimer Sankt Nikolaus Riesling GG
Reifes Goldgelb
Schon
direkt nach dem Öffnen entströmt dem Glas ein ebenso faszinierender wie
schwer zu beschreibender Duft. Da sind vor allem kräutrige Noten
(Kamille?), daneben etwas Zitrus. Mit mehr Luft und Temperatur noch
intensiver und mit einer deutlich mineralischen Komponente
Baut am
Gaumen sofort eine druckvolle Präsenz auf, aromatisch sind da wieder
Kräuter und (teilweise kandierte) Zitrusfrüchte, vor allem ist da aber
eine den Wein marmorierende Säure und ein sehr griffiges Mundgefühl.
Kilometerlanger Abgang - der Wein bleibt wirklich minutenlang am Gaumen
haften.
Das ist nicht einfach "nur" ein großer Riesling, sondern
eine Ikone. Vor Jahren habe ich den Wein mit 95-97 bewertet und in meine
Riesling Hall of Fame aufgenommen.
Ich habe mich gestern und heute gefragt, was an diesem Wein besser sein
müsste, damit er die Höchstbewertung verdient. Mir ist nichts
eingefallen.
98-100, Potential bis ins nächste Jahrzehnt